Gefangen

Da liege ich also in meiner Bewegungslosigkeit.
Diese Zeit ist mir zu langsam. Sie ist mir zu schnell.
Alles gleichzeitig.
Ein Schritt nach vor sind zwei zurück.

Da liege ich also in meiner Bewegungslosigkeit.
Versuche die Wege kurz zu halten. Und so lang wie möglich.
Alles gleichzeitig.
Zwei Schritte zurück sind ein Schritt nach vor.

Also steige ich hinab
in die Abgründe meiner selbst.

Es dauert nicht lange, bis ich Niemand finde.
Er atmet schnell ein und es klingt wie Kettenrasseln und Pferdeschellen.
In seiner Überraschung streckt er mir seine gefiederte Hand entgegen.
„Ich habe Dich nicht erwartet,“ sagt er mit klirrendem Glockenklang in der Stimme.
„Aber ich Dich.“
„Was willst Du?“

„Nichts.“
„Das ist neu.“
„Ja.“

„Was willst Du also?“
„Rasten.“
Er lacht mit einem Donnergrollen in das sich morgendlicher Vogelsang mischt.
„Ausgerechnet? Bei mir?“
„Du bist ein guter Platz zum Rasten.
Es tut gut ein bisschen tot zu sein.“

„Bleib bis Du gefunden hast, was Du suchst. Ich hab zu tun.“
Küsst mich auf die Stirn und geht.

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